Mittwoch, 31. Oktober 2007

:: Kinderarbeit ::

Wieder mal ist ein Fall von Kinderarbeit in Indien ans Licht gekommen. Einen Bericht gibt es hier.
Die etwa 10-jährigen indischen Kinder wurden von ihren Eltern verkauft und müssen bis zu 16 Stunden unentgeltlich schuften.
Das ist natürlich kein Einzelfall und es gibt Kinderarbeit in vielen Ländern.
In Indien soll Kinderarbeit rund 20 Prozent des indischen Bruttosozialproduktes ausmachen!
Es stellt sich wieder mal die Frage, wann große Konzerne endlich verpflichtet werden, ihre Subunternehmer zu kontrollieren.
Und natürlich sind auch die Regierungen gefragt, die entsprechende Betriebe unbedingt regelmäßig auf die Beschäftigung minderjährige Arbeiter hin kontrollieren sollten!
Kinderschutzgruppen schätzen, dass trotz der Bemühungen der indischen Regierung (seit dem "Child Labour Act" von 1986 ist Arbeit für Kinder unter 14 Jahren in Indien verboten) rund 13 Millionen Kinder in Indien arbeiten - bereits eine unvorstellbare Zahl, doch ein anderer Artikel spricht sogar von 40 Millionen arbeitenden indischen Kindern zwischen 5 und 14 Jahren!
Einen weiteren deprimierenden Bericht zur Kinderarbeit gibt es auch hier.

Donnerstag, 12. Juli 2007

:: Harry Potter Fieber ::

Das magische Fieber ergreift die Welt erneut: der aktuelle Film "Harry Potter and the Order of the Phoenix" kommt in die Kinos und das letzte Buch "Harry Potter and the Deathly Hallows" wird sehnsüchtig erwartet.
Da kommt der Zeit-Artikel mit den wichtigsten Informationen zu Rowlings Zauberwelt gerade recht! Für alle, die mitreden wollen, aber die Bücher (noch) nicht gelesen haben!
Im Internet gibt es natürlich jede Menge interessante Seiten mit Spielen etc., z.B. hier, hier, hier
und hier.

Mittwoch, 11. Juli 2007

:: Schüler machen Fehler - das geht aber nicht! ::

Manche Schüler machen Fehler, wenn sie sich trauen. Andere Schüler halten lieber gleich den Mund, um nicht unangenehm aufzufallen. Warum das so ist, kann man in diesem Artikel nachlesen!
Es ist wirklich traurig, was Eltern ihren Kindern zumuten müssen. Manche haben Glück und erwischen einen engagierten Lehrer, aber die Mehrheit leidet - und das schon in der Grundschule! Wenn die Kinder schlechte Noten bekommen und auffällig werden, sind sie in Deutschland selber schuld - die Lehrer sind unschuldig...

Mittwoch, 13. Juni 2007

:: Kinderarbeit ::

Gestern war der Tag gegen die Kinderarbeit und heute müssen wir leider im Stern lesen, dass wieder Kleidungsstücke aufgetaucht sind, die durch Kinderarbeit entstanden sind.
Fotos zu diesem leidvollen Thema hier und hier - sie treiben einem die Tränen in die Augen! Das eine Kind beim Teppichweben sieht misshandelt aus.
Weitere Stern-Artikel zur Kinderarbeit hier und hier.

Dienstag, 12. Juni 2007

:: Tag gegen Kinderarbeit ::

Heute ist der Tag gegen Kinderarbeit.

Die Internationale Arbeitsorganisation (Ilo) in Genf, die vor 6 Jahren den 12. Juni zum „Tag gegen Kinderarbeit“ erklärt hat, hat ermittelt, dass weltweit etwa 246 Millionen minderjährige Kinder arbeiten, überwiegend in Afrika und Asien. Diese Zahl ist wirklich unvorstellbar.

Schon mit wenig Geld können Projekte gegen Kinderarbeit finanziert werden.
In einem aktuellen Zeit-Artikel wird berichtet, dass Terre des Hommes gerade einmal 32.000 Euro in das vierjährige Programm „Innovative Bildung für Kinder in armen Gemeinden“ steckt .
Am Ende des Artikels gibt es links zu älteren Artikeln zu diesem Thema.

Wer nicht spenden möchte, kann trotzdem etwas gegen Kinderarbeit tun!
Beim Einkauf sollte man die Produkte von Transfair und Gepa sowie die Sozialsiegel Rugmark und Flowerlabel bevorzugen, da sie in der Regel frei von Kinderarbeit entstanden sind!

Donnerstag, 7. Juni 2007

:: das benachteiligte starke geschlecht ::

Die Erkenntnisse, die in diesem Zeit-Artikel geschildert werden, sind zwar nicht wirklich neu, aber doch immer noch interessant.
Vor einigen Jahren habe ich schonmal einen ähnlichen Artikel gelesen.
Seitdem hat sich vermutlich nicht viel getan, von einigen löblichen Ausnahmen engagierter Erzieher und Lehrer einmal abgesehen.
Es ist schon frustrierend, dass kaum jemand Konsequenzen aus den vielen Erkenntnissen oder zumindest Vermutungen und Anregungen zieht.
Ich kann bestätigen, dass Jungs anders gesehen und benotet werden als Mädchen. Meine Zwillinge gehen in die gleiche Klasse. Auch wenn die Schrift des Jungen mal besser ist als die der Schwester, er kriegt garantiert eine schlechtere Schriftnote als sie.
Dass die Koedukation gerade in den naturwissenschaftlichen Fächern nicht die beste Lösung ist, haben wir auch vor vielen Jahren schonmal gehört, es gibt sie natürlich immer noch.
Und in der Regel sind die Eltern ja schon dankbar, dass überhaupt Unterricht stattfindet.
Erstaunt haben mich in dem Artikel die Vergleiche und Zahlen:
Sitzenbleiberquote: heute bei 62 % Jungenanteil (1990 noch 50 %)
Jungen werden häufiger Opfer von Unfällen.
Jungen begehen öfter Selbstmord.
Jungen werden häufiger drogenabhängig.
Die Deliktrate von Jungen ist nach Aussagen des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen achtmal so hoch wie jene der Mädchen.
Tja, Jungen sind schwach, aber sie müssen immer stark sein oder wenigstens so tun - das ist anstrengend. Da bleibt dann keine Energie mehr, um sich den heute viel stärker geforderten Qualitäten wie Teamgeist, Empathie und Kommunikationstalent zu widmen. Und vermutlich macht es ihnen auch kaum einer vor...

Montag, 4. Juni 2007

"Kinder können mehr"

Wieder mal ein lesenswerter Artikel in der Zeit!
Wer hätte es gedacht: Kinder können mehr!
Der Artikel von Reinhard Kahl berichtet von einer Hamburger Krippengruppe,
die auf eine 3-tägige Reise geht und deren Kinder zwischen 1,5 und 3 Jahren problemlos eine mehrstündige Wanderung absolvieren.
Es geht natürlich alles nach dem Tempo der Kinder - die können so oft und so lange stehen bleiben und alles untersuchen wie sie wollen - traumhafte Verhältnisse!
Interessante Informationen auch zum kindlichen Lernen an sich!

Samstag, 26. Mai 2007

:: Marketingkampagne für Berlin ::

Der Berliner Senat plant eine Marketingkampagne für unsere Stadt und sucht einen passenden Slogan. Einen Artikel dazu findet man hier. Wer bei der Aktion der Zeitung mitmachen möchte, klickt hier.
Im Tagesspiegel vom 24.5.2007 fand ich u.a. diese beiden Vorschläge:

* Berlin, da kuckstu, Alter.
* Wie können alles - außer arbeiten.

Zum Brüllen, finde ich!
Es ist ja schon traurig, wenn eine Stadt überhaupt Marketing betreiben muß!
Sinnvoller wäre es, wenn das Geld, das für diese Kampagne drauf geht, in den Problembezirken der Stadt (und davon gibt es seeehr viele) eingesetzt würde!
Und dazu fällt mir dann noch eines meiner Hassthemen, nämlich "Stadtschloss" ein.
Auch dafür hat die Stadt Geld, während es in manchen Schulen durch die Dächer regnet - soviel zu Prioritäten!

Donnerstag, 24. Mai 2007

Nationaler Bildungsbericht 2006

Laut Zeit-Bericht wird sich das Parlament heute Nacht um 3 Uhr (!) mit dem Nationalen Bildungsbericht 2006 befassen. Natürlich schlafen um diese Uhrzeit alle: Presse und Parlamentarier. Redemanuskripte wurden natürlich trotzdem verfasst, sie wurden allerdings nur zu Protokoll gegeben!
Effekt: null. Es stellt sich die Frage, warum dieser Bericht überhaupt finanziert und erstellt wurde, wenn sich dann sowieso niemand für die Ergebnisse interessiert.
Falls jemand nachlesen möchte, was drin steht: hier ist er zu finden!

Dienstag, 24. April 2007

Bildung in Finnland

Und noch ein Zeit-Artikel - lang, aber überaus lesenswert!!
Es geht mal wieder um Finnland, das Land, in dem Schule funktioniert!
Überaus interessant finde ich in diesem Artikel die Beschreibung der Lehrerauswahl. Bevor in Finnland Kinder sitzenbleiben, rollen bei den Lehrern die Köpfe. Wobei das bei der strengen Auswahl wohl eher selten der Fall sein dürfte!
Die Lehrergehälter in Finnland sind trotz der dortigen hohen Lebenshaltungskosten und im Vergleich zu den deutschen Lehrersalären lachhaft niedrig - trotzdem bewerben sich viele angehende Studenten um die wenigen Studienplätze und müssen sich angesichts des Aussiebeverfahrens auf Einiges gefasst machen!
Ich könnte seitenlang über diesen Artikel schreiben, denn er enthält sehr viele interessante Aspekte, die bisher nicht unbedingt zur Sprache gekommen sind, wenn von Finnland und der Pisa-Studie die Rede war - also unbedingt den Artikel von Henning Sußebach und Stefan Willeke lesen!

Armutszeugnis Kinderarmut

Jedes Jahr hören wir die gleichen Hiobsbotschaften: die Kinderarmut in Deutschland steigt! Das wissen wir also seit Jahren und seit Jahren ändert sich nichts daran.
Interessant dazu ein kurzer ZEIT-Artikel, der von einer neuen Studie des Bremer Instituts für Arbeitsmarktforschung und Jugendberufshilfe (BIAJ) berichtet. Trotz angeblich guter Konjunktur wächst die Kinderarmut in Deutschland, Familien mit Kindern tragen weiterhin ein höheres Risiko für Armut - leider auch nichts Neues! Den vorläufigen Höchststand erreichte die Zahl der bedürftigen Kinder im Dezember 2006 mit über 1,9 Millionen Betroffenen!
Da das Thema "fehlende Betreuungsplätze" derzeit sehr beliebt bei den Politikern ist, wird der Ruf nach mehr Betreuungsplätzen laut, damit die betroffenen Eltern arbeiten gehen können anstatt von Hartz IV abhängig sein zu müssen. Aber was nützen diese Plätze, wenn es sowieso keine Arbeit gibt, zumal für Mütter, die nur teilzeit tätig sein können?
Viel Gerede, viel Geld für eine Studie ohne neue Erkenntnisse, viel Betroffenheit, aber leider keine Taten.
Ich schätze, nächstes Jahr wird es wieder die gleichen Artikel geben!

Sonntag, 22. April 2007

Kinderfeindlichkeit II

Nachtrag zum gestrigen post:

Wüßten die Menschen, wie sich ihre Nachbarn verhalten, sobald man Kinder bekommt, wäre die Geburtenrate in Deutschland vermutlich noch niedriger!

Hier mal ein Auszug aus dem Grundgesetz:

Die Grundrechte

Artikel 1 [Menschenwürde; Grundrechtsbindung der staatlichen Gewalt]
(1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.
(2) Das Deutsche Volk bekennt sich darum zu unverletzlichen und unveräußerlichen Menschenrechten als Grundlage jeder menschlichen Gemeinschaft, des Friedens und der Gerechtigkeit in der Welt.
(3) Die nachfolgenden Grundrechte binden Gesetzgebung, vollziehende Gewalt und Rechtsprechung als unmittelbar geltendes Recht.

Artikel 2 [Allgemeine Handlungsfreiheit; Freiheit der Person; Recht auf Leben]
(1) Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt und nicht gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder das Sittengesetz verstößt.
(2) Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Die Freiheit der Person ist unverletzlich. In diese Rechte darf nur auf Grund eines Gesetzes eingegriffen werden.

Artikel 3 [Gleichheit vor dem Gesetz; Gleichberechtigung von Männern und Frauen; Diskriminierungsverbote]
(1) Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich.
(2) Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.
(3) Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.

Artikel 4 [Glaubens-, Gewissens- und Bekenntnisfreiheit]
(1) Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses sind unverletzlich.
(2) Die ungestörte Religionsausübung wird gewährleistet.
(3) Niemand darf gegen sein Gewissen zum Kriegsdienst mit der Waffe gezwungen werden. Das Nähere regelt ein Bundesgesetz.

Artikel 5 [Meinungs-, Informations-, Pressefreiheit; Kunst und Wissenschaft]
(1) Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.
(2) Diese Rechte finden ihre Schranken in den Vorschriften der allgemeinen Gesetze, den gesetzlichen Bestimmungen zum Schutze der Jugend und in dem Recht der persönlichen Ehre.
(3) Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei. Die Freiheit der Lehre entbindet nicht von der Treue zur Verfassung.

Artikel 6 [Ehe und Familie; nichteheliche Kinder]
(1) Ehe und Familie stehen unter dem besonderen Schutze der staatlichen Ordnung.
(2) Pflege und Erziehung der Kinder sind das natürliche Recht der Eltern und die zuvörderst ihnen obliegende Pflicht. Über ihre Betätigung wacht die staatliche Gemeinschaft.
(3) Gegen den Willen der Erziehungsberechtigten dürfen Kinder nur auf Grund eines Gesetzes von der Familie getrennt werden, wenn die Erziehungsberechtigten versagen oder wenn die Kinder aus anderen Gründen zu verwahrlosen drohen.
(4) Jede Mutter hat Anspruch auf den Schutz und die Fürsorge der Gemeinschaft.
(5) Den unehelichen Kindern sind durch die Gesetzgebung die gleichen Bedingungen für ihre leibliche und seelische Entwicklung und ihre Stellung in der Gesellschaft zu schaffen wie den ehelichen Kindern.

Samstag, 21. April 2007

Kinder- und Ausländerfeindlichkeit in Berlin


Heute Vormittag in unserer Wohnanlage (3 Wohnblocks, ungepflegte Gartenanlage - Betreten des Rasens [Rasen??] selbstverständlich verboten):

Meine Kinder spielen draußen Fußball. Das ist an sich schon heikel. Auf dem Rasenstück, das betreten werden darf (dort wird auch Wäsche aufgehängt) sollen sie nicht spielen, da die Nachbarn gleich daneben ihre Autos stehen haben und um ihren Lack bangen.
Außerdem gibt es dort Büsche, in die der Ball geschossen werden könnte (ich spreche noch immer von der ungepflegten Gartenanlage!!).
Ganz in der Nähe gibt es Spielplätze, aber meine Kinder haben Angst dort hinzugehen, da sie mehrfach von anderen Kindern geärgert, bedroht und bestohlen wurden.
Gut, bleibt noch die Zufahrt, wo auch täglich die Kinder des sich auf dem Gelände befindlichen Kinderladens spielen.

Soweit die Ausgangssituation.

Plötzlich höre ich ein ziemliches Gebrüll. Die Nachbarin aus der Nebenwohnung brüllt jemandem auf der Straße etwas zu. Ein Blick aus dem Fenster zeigt mir, dass der Ball der Kinder auf dem Rasen liegt - der, der nicht betreten werden darf und der im Übrigen durch einen Zaun geschützt wird. Es stehen mehrere Kinder unten und eine Frau, die sich in ein Wortgefecht mit meiner Nachbarin einläßt. Das "Gepöbel" hört leider nicht auf, der Ball liegt weiterhin auf dem Rasen.
Ich gehe ans Fenster und frage meinen Sohn, was los ist. Er versucht mir zu antworten, aber meine Nachbarin fällt ihm ins Wort. Ich frage erneut, wieder fällt sie ihm ins Wort. Die Situation ist natürlich sowieso klar. Ich bitte ihn, den Ball zu holen. Darauf mischt sich wiederum die Nachbarin ein, dass das nicht ginge, da könne ja jeder über den Zaun klettern, das müsse der Hausmeister machen und wofür sie überhaupt soviel Geld bezahlen würde.
Ich antworte ihr, dass das ja wohl völlig albern wäre, wegen einer derartigen Lappalie den Hausmeister zu belästigen, es wären sowieso permanent Leute auf dem Rasen und überhaupt sei das nur ein Acker. Woraufhin sie antwortete, dass sie dann ja auch über den Zaun klettern könne. Als ich ihr entgegnete, dass ich sie nicht daran hindern würde, konnte sie sich nicht verkneifen zu sagen, dass dann ja bald die ganzen Ausländer über den Zaun kämen. Ich habe sie gebeten, ihre rassistischen Äusserungen zu unterlassen, was sie nicht tat. Ich habe mit der Bemerkung, dass ihre Ausländerfeindlichkeit widerlich wäre das Fenster geschlossen.
In der Zwischenzeit hat die Dame, die mit den Kindern unten auf dem Hof stand, einen größeren Jungen gebeten, den Ball zu holen.

Ende der Geschichte? Nein, noch lange nicht, leider!

Meine Nachbarin hat ein lautes Organ - unser Haus ist zudem leider extrem hellhörig. Sie ging pöbelnd durch das Treppenhaus nach unten, da ihr Mann gerade nach Hause kam - mit einem weiteren Nachbarn, auch er mit einem lauten Organ ausgestattet.
Ich konnte nicht umhin, das Gespräch mit anzuhören. Nachbarin beklagte sich bitterlich, dass ich sie beleidigt hätte, sie sei ja gar nicht ausländerfeindlich. Nachbar bestätigte, dass ich unmöglich sei und etwas hinter die Ohren bekommen müsse (er ist übrigens Polizist und war nicht Zeuge unseres Wortwechsels!). Das Ganze ging auf dem gleichen Niveau hin und her.
Sie wolle am Montag die Hausverwaltung anrufen - ich bitte sehr darum!
Gerade eben war der Nachbar nochmal oben an der Tür meiner direkten Nachbarin. Wiederum mußte man sich über mich echauffieren. Nachbarin nimmt keine Post mehr für mich an - ein Glück, was für eine Erleichterung! Nachbar meinte, ich könne mich nicht benehmen und müßte wohl nochmal zur Schule... *

Dieser "Polizistennachbar" ist auch kinderfeindlich. Als meine Tochter letztens ein Insekt beobachten wollte, dass auf einem Blatt saß - dazu mußte sie auf dem Rand des (völlig mit Unkraut überwucherten) Beetes stehen, wurde sie sofort mit einem rüden Ton verjagt.
Er nimmt sich allerdings das Recht heraus, unerlaubterweise Pflanzen ins Beet oder auf den Rasen zu setzen. Nein, er schwebt dabei nicht über dem Beet!
Die Kinder dürfen auch nicht längere Zeit die Haustür aufhalten, ohne dass er gleich meckert - er darf das aber sehr wohl, wenn er irgendwelche Sachen in den Keller oder aus dem Keller trägt, was sehr häufig vorkommt und selbst im Winter lange dauern kann.
Er darf im Gegensatz zu anderen Hausbewohnern auch sonntags während der Mittagszeit bohren und hämmern (er war nicht einsichtig, ich mußte ihm mit einem Anruf bei der Polizei drohen - ist das nicht zum Brüllen komisch?) - ein wirklich rundum ekelhafter Zeitgenosse, der im Treppenhaus übrigens die Fensteroliven gegen abschließbare Oliven ausgetauscht hat, zu denen natürlich nur er die Schlüssel besitzt!!
Die Moral der Geschichte? Ignoriere derartig eingestellte Nachbarn oder Passanten, laß Dich nicht auf Wortwechsel mit solchen Menschen ein - es verdirbt Dir den Tag und sie verbleiben sowieso in ihrer Borniertheit!
* Ich habe übrigens sowohl einen deutschen als auch einen britischen Universitätsabschluß, muß ich einfach noch loswerden!

Freitag, 20. April 2007

Leseförderung

Am 23. 4. ist wieder UNESCO-Welttag des Buches!
Da ich selbst gerne und viel lese, kann ich natürlich jede Art von Leseförderung nur gutheißen!
Bin vor einiger Zeit über die ganz interessant wirkende Internetseite "Lesen in Deutschland" gestolpert, auf der sich zu bestimmten Themen auch schon mal interessante Links finden, wie z.B. hier zum Thema Weihnachten! Und so ein Fest kommt ja manchmal schneller als man denkt!
Dieses gemeinsame Portal von Bund und Ländern zur außerschulischen Leseförderung versteht sich als Vermittler und Förderer der Lesekultur. Das Angebot will Übersicht und Einblick verschaffen, Information bündeln und diese für Eltern und Großeltern, Lehrer*, Erzieher*, Bibliothekare*, Experten*, sowie an ehrenamtlicher Arbeit Interessierte aufbereiten.
Darüber hinaus veröffentlicht die Online-Redaktion wöchentlich Berichte, Interviews, Meldungen und/oder Reportagen zur Lesekultur in Deutschland.
Wirklich interessant ist natürlich der Veranstaltungskalender, wenn man denn in der Nähe wohnt.
Eine Spitze muß ich natürlich noch loswerden:
Auf der einen Seite wird mit vermutlich nicht ungeringem Aufwand dieses Internetportal betrieben, auf der anderen Seite werden Bibliotheken geschlossen - wie verträgt sich das??
Vor einigen Jahren (2 oder 3?) wurde in Berlin-Moabit (ein Problembezirk, in dem es Grundschulklassen mit bis zu 100% Kindern aus Migrationsfamilien gibt) die stark frequentierte Kinder- und Jugendbibliothek in der Turmstrasse geschlossen. Diese Bibliothek war ein Anlaufpunkt für wirklich viele Kinder, vor allem mit Migrationshintergrund. Die Kinder konnten dort Hausaufgaben machen, das Internet benutzen, lesen und natürlich Bücher ausleihen. Dafür war offenbar keine Geld mehr vorhanden. Umso erstaunlicher, dass in den Räumen eine kommunale Galerie entstanden ist - mit fragwürdigen Ausstellungen und vermutlich weitaus geringerem Nutzen.


Wer dafür die Kosten trägt? Das Bezirksamt! Ist das nicht auch verantwortlich für die Bibliotheken? Äh - ja!

Werde in Zukunft in loser Reihenfolge noch weitere Seiten zum Thema Lesen vorstellen.

* verzichte zugunsten der besseren Lesbarkeit auf das -innen!

Dienstag, 17. April 2007

Bildung in Deutschland

Gestern Abend habe ich in eine Sendung in der ARD gezappt und war gefesselt:
Schuleingangsuntersuchungen und Unterricht in einer 1. Grundschulklasse!
Was ist in meinem Gedächtnis hängengeblieben? Eine sehr engagierte Lehrerin, die ihre Zeit z.B. damit vertrödeln muß, Kindern die Schuhe zuzubinden, weil 6- und 7-jährige diese Kunst nicht mehr beherrschen.
Dazu fällt mir ein, dass bei uns der Schuhkauf jedesmal eine Katastrophe ist. Was denken sich die Schuhproduzenten eigentlich dabei, fast nur noch Schuhe mit Klettverschlüssen anzubieten? Kinder, die Schnürschuhe bevorzugen, haben Pech gehabt! Und die Mütter dürfen durch Dutzende Läden tigern!
Außerdem mußte die Lehrerin den Kindern die Angst vor dem Ball nehmen, denn auch Ballspielen gehört zu den Tätigkeiten, die heutzutage oftmals erst im Sportunterricht gelernt werden - kann es etwas Traurigeres geben??
Was ist das für eine Welt, in der Kinder nicht mehr gefahrlos auf dem Spielplatz oder Sportplatz spielen können - so es diese Einrichtungen überhaupt gibt und sie nicht schon dem nächsten Straßenprojekt oder Supermarkt weichen mußten!!
Erschreckend, ebenfalls aus dem Sportunterricht, dass viele der Kinder keinen Hampelmann hüpfen konnten. Arme und Beine konnten nicht koordiniert werden!
Katastrophal waren auch die Vorstellungen bei den Schuleingangsuntersuchungen! Viele der Kinder haben zwar im Alter von 5 Jahren schon einen eigenen Fernseher, können aber die einfachsten Sätze oder Wörter nicht nachsprechen!
Bemerkens- und bewundernswert, mit welcher Geduld die Ärztin zu Werke gegangen ist...
Wirklich erstaunlich fand ich die Haltung mancher Eltern, die interviewt wurden. Obwohl die gezeigten Mütter nicht berufstätig waren, fühlten sich die Eltern nicht wirklich für die Erziehung verantwortlich, sondern meinten, dass das ja wohl Sache der Schule wäre.
Ich bin zwar schon der Meinung, dass viele Lehrer mehr Engagement an den Tag legen sollten, aber wenn ich sehe, womit sie täglich zu kämpfen haben, dann tun sie mir auch leid. In Berlin wird die Situation sicherlich noch schlimmer sein als in Schwaben, wo die Dokumentation gedreht wurde.
Schlimm ist die Lage natürlich nicht nur für die entwicklungsverzögerten Kinder, sondern auch für die Klassenkameraden, die normal entwickelt sind, denn die werden ständig gebremst, müssen sich dem langsamen Lerntempo anpassen und langweilen sich entsprechend. Daraus entwickelt sich dann ganz schnell der nächste Krisenherd für die Lehrerin...

Montag, 16. April 2007

Deutschland - ein Trauerspiel

Wieder mal ein ZEIT-Artikel, der mir aus der Seele spricht. Wiederum geht es um Bildung und Kinderbetreuung in Deutschland - ein Trauerspiel! Unbedingt lesenswert!

Montag, 26. März 2007

Arm dran!

Gerade habe ich einen Zeit-Artikel gelesen, in dem es wiederum um das deutsche Schulsystem geht. Diesmal lag der Tenor auf der Beschämung der Schüler durch die Lehrer.
Leider kann ich diesen Artikel bestätigen. In der Klasse meines Sohnes ist das "völlig normal", will heißen an der Tagesordnung, denn normal ist es ja sicherlich nicht!
Ich habe oft das Gefühl, die Kinder können in den Augen der Lehrerin nur alles falsch machen, vermutlich lauert sie auf Fehler und fühlt eine gewisse Genugtuung, wenn sie endlich wieder ein Kind vorführen kann. Schüler werden nach Möglichkeit beschämt, manchmal auch beleidigt.
Meinem Sohn wurde letztens damit gedroht, er würde einen Eintrag bekommen, weil er eine falsche Antwort gegeben hatte!
Motiviert das die Kinder, "rege" am Unterricht teilzunehmen? Wohl kaum!
Habe ich die Lehrerin daraufhin angesprochen? Wohl kaum!
Auch Kritikfähigkeit gehört nicht zum Repertoire dieser Lehrerin. Als erstes hört man, das sei alles gar nicht "so" gewesen. Als nächstes hätte das Kind wohlmöglich noch mehr unter ihren Launen zu leiden und das möchte ich natürlich nicht!
Insgesamt läßt sich konstatieren, dass der Unterricht auf Sparflamme stattfindet, nicht mehr als unbedingt sein muß! Fehler dürfen nicht gemacht werden, schwache Kinder haben Pech gehabt.
Fehler in den Hausaufgaben (z.B. Mathe) werden scheinbar auch nur besprochen, wenn sich im Lehrerheft der Lösungsweg findet. Obwohl mehrfach darauf angesprochen, warten die Schüler dieser 3. Klasse einer Berliner Grundschule weiterhin auf die verständliche Lösung einer Textaufgabe.
Natürlich könnte ich die Lösung erklären, aber ich glaube, dass eine Lehrerin dies pädagogisch sinnvoller könnte, abgesehen davon, dass es zu ihren Aufgaben gehört! Ich befürchte, dass ich das Kind noch mehr verwirren könnte - vielleicht irre ich mich. Ich befürchte, dass ich letztendlich auch nicht ungeduldiger bin als die Lehrerin.

Mittwoch, 21. März 2007

UN-Bericht zur Bildungssituation in Deutschland

Der offizielle Staatenbericht für die Generalversammlung der Vereinten Nationen wurde heute von UN-Sonderberichterstatter für Bildung, Vernor Muñoz auf der vierten Sitzung des UN-Menschenrechtsrats vorgestellt und hat, wie nicht anders zu erwarten, die Debatte über das deutsche Schulsystem erneut entfacht.

Nach Ansicht der UN benachteiligt das deutsche Schulsystem Kinder armer Eltern und Kinder aus Migrantenfamilien – wenn man bedenkt, wie viele arme Menschen es derzeit in Deutschland gibt, dann ist das eine immense Anzahl benachteiligter Kinder!

Wie nicht anders zu erwarten, wurde das deutsche Schulsystem von deutscher Seite vehement verteidigt – meines Erachtens eine Vogel-Stauß-Taktik, denn die Ergebnisse der katastrophalen Schulpolitik bzw. der Umsetzung an deutschen Schulen sehen wir jeden Tag, vor allem in den Großstädten.

Gute Artikel zu diesem Thema hier und hier und hier und hier und hier. Hier findet sich sogar eine ganze Liste von relevanten Spiegel-Artikeln.

Wer selbst Kinder in einer deutschen Schule hat, wird einiges zu erzählen haben. Meine sind auf einer Berliner Grundschule und das ist stellenweise haarsträubend!!

Erschreckend finde ich auch den Gedanken, dass sich die von Muñoz besuchten Schulen im Februar 2006 sicherlich von ihrer besten Seite gezeigt haben - das wahre Bild ist also noch viel schlimmer!!
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