Samstag, 21. April 2007

Kinder- und Ausländerfeindlichkeit in Berlin


Heute Vormittag in unserer Wohnanlage (3 Wohnblocks, ungepflegte Gartenanlage - Betreten des Rasens [Rasen??] selbstverständlich verboten):

Meine Kinder spielen draußen Fußball. Das ist an sich schon heikel. Auf dem Rasenstück, das betreten werden darf (dort wird auch Wäsche aufgehängt) sollen sie nicht spielen, da die Nachbarn gleich daneben ihre Autos stehen haben und um ihren Lack bangen.
Außerdem gibt es dort Büsche, in die der Ball geschossen werden könnte (ich spreche noch immer von der ungepflegten Gartenanlage!!).
Ganz in der Nähe gibt es Spielplätze, aber meine Kinder haben Angst dort hinzugehen, da sie mehrfach von anderen Kindern geärgert, bedroht und bestohlen wurden.
Gut, bleibt noch die Zufahrt, wo auch täglich die Kinder des sich auf dem Gelände befindlichen Kinderladens spielen.

Soweit die Ausgangssituation.

Plötzlich höre ich ein ziemliches Gebrüll. Die Nachbarin aus der Nebenwohnung brüllt jemandem auf der Straße etwas zu. Ein Blick aus dem Fenster zeigt mir, dass der Ball der Kinder auf dem Rasen liegt - der, der nicht betreten werden darf und der im Übrigen durch einen Zaun geschützt wird. Es stehen mehrere Kinder unten und eine Frau, die sich in ein Wortgefecht mit meiner Nachbarin einläßt. Das "Gepöbel" hört leider nicht auf, der Ball liegt weiterhin auf dem Rasen.
Ich gehe ans Fenster und frage meinen Sohn, was los ist. Er versucht mir zu antworten, aber meine Nachbarin fällt ihm ins Wort. Ich frage erneut, wieder fällt sie ihm ins Wort. Die Situation ist natürlich sowieso klar. Ich bitte ihn, den Ball zu holen. Darauf mischt sich wiederum die Nachbarin ein, dass das nicht ginge, da könne ja jeder über den Zaun klettern, das müsse der Hausmeister machen und wofür sie überhaupt soviel Geld bezahlen würde.
Ich antworte ihr, dass das ja wohl völlig albern wäre, wegen einer derartigen Lappalie den Hausmeister zu belästigen, es wären sowieso permanent Leute auf dem Rasen und überhaupt sei das nur ein Acker. Woraufhin sie antwortete, dass sie dann ja auch über den Zaun klettern könne. Als ich ihr entgegnete, dass ich sie nicht daran hindern würde, konnte sie sich nicht verkneifen zu sagen, dass dann ja bald die ganzen Ausländer über den Zaun kämen. Ich habe sie gebeten, ihre rassistischen Äusserungen zu unterlassen, was sie nicht tat. Ich habe mit der Bemerkung, dass ihre Ausländerfeindlichkeit widerlich wäre das Fenster geschlossen.
In der Zwischenzeit hat die Dame, die mit den Kindern unten auf dem Hof stand, einen größeren Jungen gebeten, den Ball zu holen.

Ende der Geschichte? Nein, noch lange nicht, leider!

Meine Nachbarin hat ein lautes Organ - unser Haus ist zudem leider extrem hellhörig. Sie ging pöbelnd durch das Treppenhaus nach unten, da ihr Mann gerade nach Hause kam - mit einem weiteren Nachbarn, auch er mit einem lauten Organ ausgestattet.
Ich konnte nicht umhin, das Gespräch mit anzuhören. Nachbarin beklagte sich bitterlich, dass ich sie beleidigt hätte, sie sei ja gar nicht ausländerfeindlich. Nachbar bestätigte, dass ich unmöglich sei und etwas hinter die Ohren bekommen müsse (er ist übrigens Polizist und war nicht Zeuge unseres Wortwechsels!). Das Ganze ging auf dem gleichen Niveau hin und her.
Sie wolle am Montag die Hausverwaltung anrufen - ich bitte sehr darum!
Gerade eben war der Nachbar nochmal oben an der Tür meiner direkten Nachbarin. Wiederum mußte man sich über mich echauffieren. Nachbarin nimmt keine Post mehr für mich an - ein Glück, was für eine Erleichterung! Nachbar meinte, ich könne mich nicht benehmen und müßte wohl nochmal zur Schule... *

Dieser "Polizistennachbar" ist auch kinderfeindlich. Als meine Tochter letztens ein Insekt beobachten wollte, dass auf einem Blatt saß - dazu mußte sie auf dem Rand des (völlig mit Unkraut überwucherten) Beetes stehen, wurde sie sofort mit einem rüden Ton verjagt.
Er nimmt sich allerdings das Recht heraus, unerlaubterweise Pflanzen ins Beet oder auf den Rasen zu setzen. Nein, er schwebt dabei nicht über dem Beet!
Die Kinder dürfen auch nicht längere Zeit die Haustür aufhalten, ohne dass er gleich meckert - er darf das aber sehr wohl, wenn er irgendwelche Sachen in den Keller oder aus dem Keller trägt, was sehr häufig vorkommt und selbst im Winter lange dauern kann.
Er darf im Gegensatz zu anderen Hausbewohnern auch sonntags während der Mittagszeit bohren und hämmern (er war nicht einsichtig, ich mußte ihm mit einem Anruf bei der Polizei drohen - ist das nicht zum Brüllen komisch?) - ein wirklich rundum ekelhafter Zeitgenosse, der im Treppenhaus übrigens die Fensteroliven gegen abschließbare Oliven ausgetauscht hat, zu denen natürlich nur er die Schlüssel besitzt!!
Die Moral der Geschichte? Ignoriere derartig eingestellte Nachbarn oder Passanten, laß Dich nicht auf Wortwechsel mit solchen Menschen ein - es verdirbt Dir den Tag und sie verbleiben sowieso in ihrer Borniertheit!
* Ich habe übrigens sowohl einen deutschen als auch einen britischen Universitätsabschluß, muß ich einfach noch loswerden!

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